Indikationen der Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer für Mediziner

 

Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer bei Wirbelsäulensyndrom

Eine gleichfalls relativ große Indikationsgruppe für die Ganzkörperkältetherapie stellen die Wirbelsäulensyndrome – vor allem der Hals- und Lendenwirbelsäule – dar. Sie sind so häufig, dass uns Begriffe wie ,,Bandscheibenschäden/Diskopathien“, ,,Hexenschuss/Lumbago“ oder ,,Ischiassyndrom“ nicht unbekannt sind, ja nahezu als zum Leben gehörig betrachtet werden.


Auch unter dem Symptombegriff ,,Rückenschmerzen“ zusammengefasst, haben sie überwiegend ihre Ursache in degenerativen Veränderungen der Bandscheiben und der kleinen Wirbelgelenke. Aber auch Muskeln und Bänder, die als Stütz- und Halteapparat der Wirbelsäule dienen, können somatisch oder funktionell am Krankheitsgeschehen beteiligt sein. Ein schmerzhafter – beziehungsweise schmerzbedingender – Muskelhartspann ent-steht reflektorisch durch die starken (afferenten) Impulse aus den Nozizeptoren im Bereich der Wirbelsäule.


Ursächlich und auch parallel zu den degenerativen Veränderungen laufen entzündliche Prozesse ab.


,,Rückenschmerzen“ haben eine starke Tendenz zur Chronifizierung, führen zu körperlicher Inaktivität, zu Fehlbeanspruchungen im Bewegungsapparat und auch zu reaktiv-depressiven Zuständen.


Die Kältebehandlung kann die Standardtherapien sehr wirksam unterstützen, ja manchmal sogar ersetzen. Die krankheitsunterhaltende Muskelverspannung bildet sich zurück (Reduzierung der nozizeptiven Impulse). Wenn die Kältetherapie rechtzeitig und in Verbindung mit verhaltenstherapeutischen Interventionen einsetzt, kann der Chronifizierung wirksam vorgebeugt werden. Bei Schmerzsyndromen nach Operationen an der Wirbelsäule liefert die Ganzkörperkältetherapie überzeugende Ergebnisse (51). Auch beim Überlastungssyndrom der Wirbelsäule ist der therapeutische Effekt ausreichend. Der Schmerzdruck im Bandapparat des Beckens lässt nach und die schmerzhafte Muskelverspannung wird reduziert (72).


Generell sind bei der Behandlung von Wirbelsäulensyndromen bis zu 20 Expositionen sind für eine serielle Kälteanwendung zu empfehlen.


Für hilfreiche weiterführende Informationen zur Ganzkörperkältetherapie bei −110 °C und den Wirkungsmechanismen empfehlen wir das Buch "Die Kraft aus der Kälte" von Prof. Dr. sc. med. Winfried Papenfuß, erschienen bei der Edition K, Wolfsegg. Daraus wurden auch weite Teile des Inhalts dieses Internetauftritts entnommen.


Das eingängige Standardwerk eignet sich gleichermaßen für Fachleute und interessierte Leser. Gerne leiten wir Ihre Bestellung des Buches "Die Kraft aus der Kälte" direkt an den Verlag weiter.



 
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