Indikationen der Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer für Mediziner

 

Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer bei primären hypotonen Kreislaufregulationsstörungen

Die primäre hypotone Kreislaufregulationsstörung – eine sekundäre Störung, zum Beispiel in Folge unzureichender Herzleistung muss ausgeschlossen sein – ist mit physikalischen Maßnahmen gut zu behandeln. Die unangenehmen Symptome der Hypotonie, wie allgemeine Schwäche und Unlust, Müdigkeit und Schwindelzustände, besonders bei Körperlageveränderungen und bei hohen Umgebungstemperaturen, haben ihre Ursache in einer unökonomischen Verteilung der an und für sich ausreichenden Blutmenge. Der unzureichende venöse Spannungszustand führt zur Blutanreicherung in den Beinen sowie im Becken und Bauchraum. Der systolische Blutdruck sinkt ab, der diastolische steigt an. Die Hirndurchblutung wird verringert, es treten die erwähnten Symptome auf.


Regelmäßige Kältereize, die zu einer Vasokonstriktion führen, bewirken einen Trainingseffekt an den der Kälte ausgesetzten vorwiegend venösen Blutgefäßen und tragen zur Normverteilung des Bluts bei. Die Kältereize müssen gut dosiert werden, damit den Blutgefäßen genügend Zeit zur Reaktion und Adaptation zur Verfügung steht. Bei einer Überdosierung der Kälte besteht die Gefahr, dass die Gefäße habituieren, das heißt, sie ,,gewöhnen“ sich an den Kältereiz und reagieren nicht mehr mit einer Verengung. Die Blutdruckkontrolle vor und nach der Kälteeinwirkung ist unumgänglich. Da das Kälte-Gefäßtraining über mehrere Wochen fortgesetzt werden muss, ist es zweckmäßig, die Behandlung mit einer ein- bis zweiwöchigen Ganzkörperkältetherapie einzuleiten, nach Möglichkeit schon im Wechsel mit Wärmeapplikationen, und dann konsequent mit thalassotherapeutischen Anwendungen, Bädern und Güssen wechselnder Temperatur fortzusetzen. Eine angemessene sportliche Betätigung ergänzt das Programm (Aktivierung der ,,Muskelpumpe“ für die großen Beinvenen, Atemgymnastik).


Für hilfreiche weiterführende Informationen zur Ganzkörperkältetherapie bei −110 °C und den Wirkungsmechanismen empfehlen wir das Buch "Die Kraft aus der Kälte" von Prof. Dr. sc. med. Winfried Papenfuß, erschienen bei der Edition K, Wolfsegg. Daraus wurden auch weite Teile des Inhalts dieses Internetauftritts entnommen.


Das eingängige Standardwerk eignet sich gleichermaßen für Fachleute und interessierte Leser. Gerne leiten wir Ihre Bestellung des Buches "Die Kraft aus der Kälte" direkt an den Verlag weiter.



 
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