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CELLULITE BEKÄMPFEN: DAS HILFT GEGEN ORANGENHAUT
Von Dr Katleen Küssel, Biologin
Glatte Haut hat bei vielen Menschen einen hohen Stellenwert. Dieses Schönheitsideal bleibt 80 bis 90 Prozent aller Frauen verwehrt. Der Grund dafür ist Cellulite, auch Orangenhaut genannt. Oberschenkel und Po sind am häufigsten von den Dellen betroffen. Doch was ist Cellulite genau und gibt es ein Mittel dagegen? Erfahren Sie hier alles Wichtige.
Was hilft gegen Cellulite?
Es ist ernüchternd, aber: Es gibt derzeit weder ein wirksames Mittel gegen Cellulite noch eine geprüfte Methode, mit der Sie Cellulite bekämpfen können. Derzeit gibt es keine Anwendung, die Cellulite nachweislich dauerhaft entfernt. Zu den Methoden, die momentan populär sind, gehören Lasertechniken, Ultraschallbehandlungen, Vakuumtherapien und Bindegewebsmassagen (Polarior).
Cremes wirken nur oberflächlich
Lässt sich vielleicht mit Kosmetikprodukten Cellulite vorbeugen? Leider funktioniert das nicht. Wirkstoffe, die man mit Cremes auf die Haut aufträgt, können nicht tief genug in die entscheidenden Schichten vordringen. Fett-und Bindegewebe in der Unterhaut bleiben unverändert. Es ist eher ein Tarneffekt auf der Oberhaut, den man zum Beispiel mit einer guten Feuchtigkeitspflege auslösen kann.
Hilft Lymphdrainage Cellulite zu verbessern?
Angestaute Wassereinlagerungen im Fettgewebe kann man tatsächlich durch eine manuelle Lymphdrainage abführen. Das regt den Stoffwechsel an, verkleinert die Fettpolster und verbessert so wahrscheinlich ihre Cellulite, allerdings nur kurzfristig. Die Lymphdrainage Behandlungen (Polarior) müssen regelmäßig wiederholt werden, damit der Erfolg bleibt. Besprechen Sie eine Lymphtherapie in jedem Fall vorher mit ihrem Hausarzt und suchen Sie sich dafür zugelassenes Fachpersonal.
Fettabsaugung als Ausweg?
Eine beliebte operative Cellulite-Behandlung war lange die Fettabsaugung (Liposuktion). Sie scheint eine schnelle Lösung zu sein. Allerdings diskutieren Experten darüber, ob Cellulite damit wirklich verschwindet. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass sich die Dellen nach der Fettabsaugung sogar noch verschlimmern. Eine Fettabsaugung empfiehlt sich daher nicht, um Cellulite zu bekämpfen.
Tipps gegen Cellulite
Man kann Orangenhaut zwar nicht dauerhaft wegbekommen. Mit ein paar einfachen Verhaltensweisen können Sie dem Problem aber zumindest entgegenwirken. Versuchen Sie gegen Ihre Cellulite Ernährung und Sport einzusetzen:
- Bewegen Sie sich regelmäßig, um Übergewicht zu vermeiden. Hilfreich kann zum Beispiel Schwimmen gegen Cellulite sein.
- Trainieren Sie ihre Gesäßmuskulatur. Das verringert Cellulite am Po und strafft die Haut.
- Ernähren Sie sich gesund. Es gibt keine konkreten Lebensmittel gegen Cellulite, aber achten Sie auf viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe auf ihrem Speiseplan.
- Trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser am Tag, damit die Haut nicht austrocknet.
- Rauchen Sie nicht, sonst wird Ihre Cellulite noch stärker.
- Ein gutes Cellulite Hausmittel: Gönnen Sie betroffenen Bereichen regelmäßig sanfte Zupfmassagen. Gerne während Sie Ihre Haut eincremen. Das verbessert das Erscheinungsbild Ihrer Cellulite.
- Freunden Sie sich mit Ihrer Cellulite an und akzeptieren Sie sie als naturgegeben. Die anatomischen Besonderheiten der weiblichen Haut sind schließlich auch dafür verantwortlich, dass sie wesentlich zarter ist als die der Männer.
Wie entsteht Cellulite?
So intensiv wie manche Menschen gegen ihre Cellulite kämpfen, könnte man meinen es wäre eine Krankheit. Doch laut Medizinern sind die Hautdellen lediglich ein ästhetischer Makel. Um die Ursachen für Cellulite nachvollziehen zu können, ist es einfacher, wenn Sie den groben Aufbau der menschlichen Haut kennen. Sie besteht aus drei festen Schichten:
Schichten der Haut von außen nach innen
Oberhaut Lederhaut Unterhaut
Cellulite entsteht in der Unterhaut In der tiefsten Schicht, der Unterhaut, befinden sich Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäße, Haarwurzeln, Nerven, Drüsen sowie Fetteinlagerungen. Das sogenannte Unterhautfettgewebe isoliert gegen Kälte, bietet Energiereserven und schützt Knochen und Organe gegen Stöße. Allerdings verursacht es auch Cellulite.
Bindegewebe ist zu locker
Das Bindegewebe umschließt das Unterhautfettgewebe so, dass regelmäßige Fettkammern vorliegen. Weil das Bindegewebe bei Cellulite geschädigt ist, kann es das Fettgewebe nicht straff genug einbetten. Die kleinen Fettpakete drücken sich durch das lockere Bindegewebe bis an die Hautoberfläche, wie bei einer Matratze, durch die sich die Füllung abzeichnet. Weil jeder die schützende Fettschicht in der Haut hat, haben auch schlanke Frauen Cellulite.
Cellulite verschlechtert die Durchblutung
Das Hautbild bei Cellulite verschlechtert sich noch stärker, wenn die überfüllten Fettpölsterchen die kleinen Blut- und Lymphgefäße in der Unterhaut abquetschen. Das hemmt die Blutzirkulation und den Abtransport von Lymphflüssigkeit aus den Zellen. Im Fettgewebe staut sich Wasser, was die Fettkammern weiter anschwellen lässt.
Warum sind Männer kaum betroffen?
Männern macht Orangenhaut keine Sorgen. Das liegt daran, dass ihre Haut etwas anders aufgebaut ist. Die Bindegewebsstränge, die die Fettkammern bilden, sind in der männlichen Unterhaut diagonal angeordnet und nicht senkrecht wie bei Frauen. Zusätzlich dazu haben Männer durchschnittlich weniger Unterhautfett und eine dickere Hornschicht in der Oberhaut. Ihre Fettkammern sind so kaum in der Oberhaut sichtbar.
Cellulite gehört zum weiblichen Körper dazu
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Cellulite eigentlich gar kein Problem. Im Gegenteil, die natürlichen Fetteinlagerungen am Bauch, Beinen und Gesäß waren bei den Rubensfrauen beispielsweise Schönheitsideal. Kurios, dass sich das komplett geändert hat. Viele Frauen leiden unter dem Druck Cellulite-frei sein zu müssen. Man scheint vergessen zu haben welcher natürliche Sinn dahinter steckt: Die Fettpolster dienen als Reserve für Schwangerschaft und Stillzeit. Das lockere, weibliche Bindegewebe, ermöglicht der Haut sich während einer Schwangerschaft enorm zu dehnen.
Diese Faktoren verstärken Cellulite
Cellulite ist ein Zustand der Haut, der nicht nur eine Ursache hat. Der komplexe Prozess ist in weiten Teilen noch unverstanden. Mittlerweile kennt man aber gewisse Faktoren, die Cellulite beeinflussen.
Hormone
Die weiblichen Östrogene unterstützten den Körper dabei genügend Fettreserven zu bilden. Sie beschleunigen die Einlagerung von Fett und verlangsamen dessen Abbau. Das erklärt, warum Cellulite ab der Pubertät und in Zeiten von hohen Östrogenspiegeln (Menstruation oder Schwangerschaft) vermehrt auftritt. Östrogene und Gestagene haben darüber hinaus einen positiven Einfluss auf das Bindegewebe, indem sie es festigen. Weil sich aber die Hormonproduktion verringert je älter man wird, schwindet dieser Effekt. Das Bindegewebe wird mit dem Alter immer schwächer.
Gewichtszunahme
Wenn man übergewichtig ist sind die Fettzellen unnatürlich vergrößert. Das Unterhautfettgewebe schwillt an und quillt aus den Bindegewebskammern. Überschüssiges Körperfett begünstigt folglich Cellulite. Wenn man sich zu wenig bewegt, wird es umso schlimmer. Bewegung fördert den Fettabbau und verbessert die Durchblutung der Haut.
Rauchen
Zigarettenrauch intensiviert Cellulite indirekt. Wenn Sie rauchen, ist ihre Haut durch die Schadstoffe aus dem Glimmstängel bis zu 40 Prozent dünner und faltiger. Je dünner Ihre Haut ist, desto präsenter stechen die Fettkammern in der Unterhaut hervor.
Genetik
Weil die Gene das Bindegewebe oder Übergewicht mitbestimmen, spielen sie eine Rolle bei Cellulite. Es gibt Frauen, die durch ihre genetische Vorbelastung mehr zu Cellulite neigen als andere. Zum Beispiel haben Asiatinnen genetisch bedingt weniger Cellulite. Ihr Bindegewebe ist nämlich fester als das von Europäerinnen.